die Kultur
| Das Wort Kultur steht mittlerweile praktisch für alles, was nicht schon von Natur aus vorhanden, sondern vom Menschen gemacht ist. Ursprung ist aber das lateinische "colere", was „urbar machen“ oder „pflegen“ bedeutet. In Elmstein können Sie demnach unter anderem „Kultur in Reinkultur“ entdecken. Ein Beispiel dafür ist die Aufbereitung von Baumsamen aus Zapfen. Daran erinnert das Museum für Forst- und Waldgeschichte in der einstigen Samenklenge, das auch die Nachbildung eines auf Elmsteiner Gemarkung gefundenen Steinzeitbeiles beherbergt. Es hat zwischen Mitte April und Mitte Oktober mittwochs, samstags sowie sonntags von 14 bis 17 Uhr geöffnet. Die Bushaltestelle „Schule“ ist keine 50 Meter entfernt. Zum Parken bietet sich der benachbarte Triftplatz an, dessen Name gleich auf die nächste Kultur-Einrichtung der Vergangenheit hinweist, nämlich auf die Triftanlagen am Speyerbach. Ohne die Trift-Technik, der im ehemaligen Bahnhof ein eigenes Informationszentrum und im Legelbachtal ein Erlebnispfad gewidmet ist, wäre es bis ins 20. Jahrhundert kaum möglich gewesen, Bau- oder Brennholz in die waldarme Rheinebene zu transportieren. Erst ab 1909 stand dafür eine Eisenbahnstrecke zur Verfügung, auf der heute das Kuckucksbähnel mit Dampflok und historischen Waggons verkehrt. In der Nähe der Kuckucksbähnel-Endstation befindet sich auch eine Buckelwiese, für deren Bewässerung ebenfalls der Speyerbach genutzt wurde. Sie erleichterte den Vorfahren die Heu-Ernte. Als „Kraftfutter“ diente das Speyerbach-Wasser der Elmsteiner Wappenschmiede, die im 18. Jahrhundert unterhalb der Burgruine eingerichtet wurde. Sie war noch bis 1975 Teil eines Handwerksbetriebes. Mittlerweile kümmern sich darum Mitglieder eines gemeinnützigen Vereins und heizen mindestens am dritten Sonntag eines jeden Monats die Esse an. Wer möchte, darf dann nicht nur kostenlos das Hammerwerk besichtigen, sondern auch eigenhändig Nägel mit Köpfen machen. Eine weitere kulturelle Errungenschaft waren vor vielen Hundert Jahren die Harzöfen, mit denen sich aus dem „Blut“ der Kiefern Pech herstellen ließ. Auf sie geht der Name des Elmsteiner Ortsteils Harzofen zurück, wo heute ein symbolischer Nachbau steht. In der Nähe gibt es auch einen Museumswald mit besonders alten Bäumen. Mit der Waldarbeit in engem Zusammenhang stehen die Glockentürme in Appenthal und Iggelbach. Durch sie erfuhren beispielsweise die Holzfäller bei der Arbeit, wie spät es war. Kultur ohne wirtschaftlichen Hintergrund gab und gibt es in Elmstein natürlich ebenfalls. Die gotischen Steinmetzarbeiten am Turm der Kirchenruine in Appenthal gehören dazu ebenso wie das Steinrelief am Nibelungenfelsen oder die Kirchengebäude, unter denen das barocke Gotteshaus der Katholiken (Hauptstraße 62) mit seiner Schlimbach-Orgel besonders erwähnenswert scheint. In jüngster Zeit wurden in der Bahnhofstraße interessante Metallskulpturen aufgestellt. Eine Übersicht mit allen Kulturdenkmälern finden Sie Auf keinen Fall vergessen dürfen und wollen wir die Möglichkeiten zum gemeinsamen Singen bieten aber vor allem auch der Männergesangverein „Sängerlust“, der Kurpfälzische Singkreis sowie der evangelische Kirchenchor. Instrumentalisten können beim Musikverein Elmstein oder beim Protestantischen Posaunenchor Appenthal mitwirken. Zu hören sind alle genannten Gruppen bei eigenen Konzerten oder im Rahmen öffentlicher Veranstaltungen wie der Elmsteiner Dorfweihnacht. Eine besondere Tradition stellen die Posaunenklänge zu Weihnachten und Silvester am Appenthaler Glockenturm dar. Zu den jüngeren Kulturbeiträgen gehören sommerliche Band-Auftritte sowie die Iggelbacher Poetry Slams. Die Gemeindebücherei lädt monatlich zu Literaturtreffs ein.
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